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Stars und Sternchen – eine schöne Bescherung

Wie wir schon wissen, muss es in der Welt alles geben, denn sonst wäre es ja auch nicht alles da. Da es ist, muss es wohl von GOTT, dem Erfinder des Lebens, durchgewunken worden sein, zu diversen Zwecken. Jeder Mensch hat freie Auswahl, insbesondere in unserer reichlichen westlichen Gesellschaft, auch und gerade in Sachen Spiritualität und was sich nur so nennt. Die Frage, die sich jeder bei seiner Auswahl von diesem oder jenem stellen muss, lautet:

Bringt mich das GOTT näher?

Wenige Menschen leben nach diesem Kriterium. Die meisten wählen nach angenehmen Gefühlen aus, nach Marktgesichtspunkten, danach, ob es ihren Ruhm vergrössert, ob sie überhaupt erst damit berühmt werden, wieviel es kostet, auch und vor allem im übertragenen Sinne. Würden alle nach diesem einen massgebenden Kriterium der menschlichen SEELE auswählen, würde der mainstreamesoterische Reibachmarkt noch heute Nacht in sich zusammenfallen wie der hohle Truthahn in einem meiner allerliebsten Weihnachtsfilme,  Schöne Bescherung — Puffssssssssssssss mit viel Gestank.

Angeregt durch diese wirklich inspirierende Bettwäsche, ich muss leider noch einmal darauf herumreiten (wie zweideutig oha), dachte ich über die Stars der Esoterikszene nach, kurzum: Götter, Göttinnen und Engelein. Wozu werden die um alles in der Welt so dringend gebraucht?

In der materiellen Welt aus Funk und Fernsehen kennen wir den Starkult bestens aus eigener Erfahrung. Wer hätte nicht schon von einem Star geschwärmt? Für manche reicht ein (vermeintlich) sexy Aussehen des Angehimmelten, für andere muss schon eine erhöhte Musikalität oder Schauspielleistung vorhanden sein, was in der heutigen Welt allerdings kaum noch zählt, Tendenz fallend, denn die Masse der Menschen wurde bereits flächendeckend auf reine Oberflächlichkeit getrimmt. Ich kenne niemanden, der das Schwärmen für einen sog. STAR nicht kennt. Warum heissen die eigentlich Stars?

Sterne waren und sind für Erdenmenschen seit jeher die eine grosse Faszination. Irrtümlich sprechen wir von Sonne, Mond und Sternen, doch was wir Sterne nennen, sind meistenteils ferne Sonnen. Das muss verdeckt werden, denn das impliziert weitere Planetensysteme, was niemand wissen soll bzw. worüber niemand sich Gedanken machen soll. Jemand könnte auf die Idee kommen, dass es weitere Menschheiten gibt. Huch.

Sterne sind unerreichbar, so wird uns jedenfalls erzählt, und sie funkeln und sind einfach wunderschön; sie sind Ziel aller menschlichen Sehnsüchte, denn sie versprechen endlose Weite, unerschlossene Räume, unentdeckte Welten und Wunder und Landschaften voller atemberaubender Schönheit, … . Was wir nicht bewusst auf dem Schirm haben, ist dies: Sie erinnern uns eigentlich daran, wie das Leben mit GOTT ist, und zwar jetzt sofort und genau hier, wenn wir es zulassen.

GOTT und der Mond werden übrigens niemals in einem Atemzug genannt. Die Schönheit des Mondes, gibt es die? Wer findet ein stillgelegtes altes verhorntes Raumschiff schön? (Man lese hierzu meinen Roman Beyond Dunbury). Sterne – ahhh sie glänzen und strahlen wie kleine Diamanten, vor einem ansonsten pechschwarzen Hintergrund. So empfinden Leute die Stars der Medienwelt, und sich selbst dagegen als die schwarzen Hintergründe. Hoch droben auf der Bühne strahlen die Schein-Werfer, das Publikum harrt unten im dunklen Zuschauerraum aus. Und so soll es auch sein! Jemand wie Brecht, der dieses Muster frech durchbrochen hat, gilt noch heute als revolutionär.

Stars setzen fest, was angezogen werden muss, wie sich wer wann zu schminken hat, welche Frisuren im Trend sind, und viele weitere Oberflächlichkeiten, die die Leute für zentral halten sollen, was ganz leider auch bestens funktioniert. Das geht deshalb, weil die Leute niemals etwas hinterfragen, was Spass bringt und Wellness vorgaukelt. Wozu, wenn es sich gut anfühlt, muss es ja stimmig sein, oder? Mir sind etliche Esoteriker mit diesem „das ist für mich nicht stimmig“-Spruch entgegen gekommen, die keinerlei Empfinden dafür hatten, was „stimmig“ eigentlich bedeutet. Es ist NICHT immer das, was sich auch wohlig anfühlt, eher selten ist es das. Wer sich auf den radikalen spirituellen ungeschönten WEG einlässt, der lernt das zu unterscheiden.

Ursprünglich war Esoterik Geheimwissen, und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, unmittelbar vor dem Weltkrieg, erblühten diese Dinge und es entstanden etliche Bücher zu spirituellen Themen, die ich noch heute für die besten von allen halte. Daher u.a. war der Krieg wichtig. Die Leute hatten fortan mehr mit irdischen grundlegenden Dingen zu kämpfen und keinen Kopf für Hochgeistiges. (Ausnahmen gibt es immer; ich möchte nur einen Trend aufzeigen.) Als sich die Welt wieder beruhigt hatte, nach den 50er Jahren also, erblühte die Spiritualität erneut, was zeigt, dass dies der Erdenmenschheit nächster Schritt sein MUSS und sich daher nicht restgültig killen lässt.

Die Esoterikszene wurde pfiffiger Weise erfunden, als erneut zuviele Menschen in eine echte Spiritualität abzudriften drohten, man denke an die ausgehenden 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Zuviele wesentliche Fragen wurden erneut gestellt. Um diesen Strom zurück in kontrollierbare Bahnen zu lenken, wurden kurzerhand weltliche Marktmethoden auf diese Zielgruppe angewandt, und da sind wir heute noch. Das ist der Grund, warum eine Webpräsenz wie dieser Blog wenig frequentiert wird. 1920 hätte ich mehr Zugriffszahlen gehabt, falls es das Internetz damals schon gegeben hätte. Heute ist der Markt überflutet mit Fakes, und kaum jemand schafft es, sich dort rauszuarbeiten und wieder klare Sicht auf das Eigentliche zu bekommen. Die Gesundheitswelle und Rettet-die Umwelt-Welle der 80er Jahre floss unghindert in den grossen Topf des esoterischen Süppchens mit ein. Es wird undifferenziert alles vermengt: Umweltschutz, energetische Erdgitterreparaturen, Spiritualität und optische Schönheit und veganes Essen und Gehirnbalance und Yoga-Gymnastik. Damit lässt sich diese Welt zweifellos retten. Zweifellos. Dass es nie darum ging, „diese Welt zu retten“, das haben diese Leute noch nie gehört, das wollen sie auch nicht wissen, denn was sollen sie dann mit ihrer Tagesfreizeit anfangen?

Weltliche Methoden, die bestens funktionieren, werden auf spirituelle Inhalte aufgedrückt, um diese zu persiflieren und zu verhöhnen. Daher gibt es in der Esoterik auch Stars, deckungsgleich mit den Stars der Medienwelt. Das Nackte, Echte, Ehrliche, Ungeschönte, Unmaskierte reicht nicht aus. Es muss schillern und schallern, funkeln und glitzern. Stars sind besser als wir, höher als wir, glänzender als wir, wir sind nur das Fussvolk, wie einst bei den Königen und Kaisern.

Ein Jesus wird nie ein Popstar, denn Er ist zu demütig und farblos. (Jesus Christ Superstar ist die ruhmreiche Ausnahme, sage ich als Fan hahaha, wobei der dortige Jesus immer noch der farbloseste von allen Figuren bleibt, aber immerhin.)

Doch die teutonischen Göttinnen, wow! Man beschaue sich die sexy Figuren auf diversen Kartendecks, wowiwow. Sie tragen dieselben knappen Glitzerbustiers wie in der einen Raumschiffserie (dort ohne Glitzer, aber sexy-knapp sind die auch) und haben alle bekannten standardisierten Barbie-Schönheitsmerkmale, die wir schon von Kindheit an eingedrillt bekamen. Grosse ägyptisch-geschminkte Augen, wallende Kleider wie bei Disney, natürlich lange Wallemähnen, strenger Dominablick, und sie führen gebändigte Raubtiere mit sich. Welche unbewusst lebende Frau sieht sich insgeheim nicht so? Als männerzähmendes Vollblutweib mit Macht und Schönheit … Niemand hinterfragt das. Was für´s Auge halt. Die durchschnittliche Mutti, die sich die Göttinenorakelkarten schmeisst, sieht nicht so aus und erblindet fast in bewunderndem Neid. Eine jede mitlesende Dame schaue sich selbst sehr ehrlich an. Funkelthrone mit Edelsteinen! Raubtiere! Wie in den Disney-Prinzessinnenfilmen, mit denen die Hirne unserer Jüngsten verklebt werden.

Dann gibt es noch, wem das lieber ist, die kernigen Breitschwert-führenden Mannsbilder mit langer Highlander-Mähne und muskulösen Beinen in knappen weissen Kleidchen, auch Erzengel benannt. Sie erretten hilflose Hausfrauenmaiden aus jeder Not. Sabber, lechz. Kurze Anrufung, äh, Invokation genügt. Callboys nenne ich das, mit Verlaub. Der eine ist stets blond (Michael), der andere schwatt (Raphael), für jeden Geschmack ist etwas dabei. Ich persönlich stehe ja auf Männer in Uniform, und wäre ich nicht gottlob aufgewacht, würde ich den angepriesenen Raumschiffkommandeuren zu Füssen fallen. So werden irdische niedrig motivierte Egogelüste getriggert und reissender Absatz gemacht.

Doch was davon bringt dich GOTT näher?

Statt sich an den einen und einzigen Autor allen Lebens zu wenden, hantiert jemand mit erfundenen Personas, spricht sozusagen ins Leere, allerhöchstens erreicht er oder sie mit so einem niedrigen Gedankengut die Astralebene, wo sicherlich mannigfaltige gleichgestromte Antwort wartet…Wie ich immer sage: Klar funktioniert all das, was die Esoteriker so tun. Schlimm genug. Denn auf welcher Ebene funktioniert es?

Wie um alles in der Welt kann ein vernunftbegabter Mensch dazu kommen, einen erfundenen Highlander-Charakter um Hilfe anzuflehen? Ich war dort, ich weiss, warum: Unkenntnis, Unbewusstheit, Verblendung, Verstrahlung, unerfüllte Sehnsüchte, die Suche nach dem Einen und Einzigen. Nicht wissen, wer und wie GOTT ist und wie jemand dorthin gelangen kann.

Daher gibt es nur ein einziges jedoch sofort wirksames Heilmittel gegen Verblendungen: Die Beziehung mit GOTT beginnen und all das Engelzeugs wegwerfen, so wie ich es einst getan habe. (Der zugehörige Blogartikel ist noch in Just writing- das Buch zu lesen, wenn ich mich recht entsinne.)

Es ist wirklich entscheidend, nicht nur wichtig, wenn du spirituell vorankommen möchtest, dich auf das Wesentliche zu besinnen. Auf das Echte. Dies ist niemals schillernd und schallernd.

Es ist still, bescheiden, unaufdringlich, farblos und – heilsam.

 

 

 

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